DIABETES 

 Diabetes: Forscher machen Fortschritte 


Neue Verfahren zur Prävention und Heilung auf dem Weg

(djd). Aktuelle Forschungsergebnisse machen Hoffnung, dass die Volkskrankheit Diabetes bald besser bekämpft werden kann als bisher. Das erklärt Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. „Es ist gelungen, Ergebnisse der Grundlagenforschung schneller in die Anwendung zu bringen und praktische Hilfe zu leisten“, sagt Wanka. Ihr Ministerium legt einen Schwerpunkt auf die Diabetes-Erforschung, weil diese Krankheit mit rund sechs Millionen Patienten und einer hohen Dunkelziffer so stark in Deutschland verbreitet ist.

Lebensweise der Eltern wird vererbt

Wissenschaftler fanden beispielsweise heraus, dass sich die Lebensweise der Eltern weitervererbt. Daraus ergibt sich die entscheidende Rolle, die eine Vorsorge gegen Diabetes spielt. Studien des Münchner Helmholtz Instituts zeigen, dass eine veränderte Genaktivität, die durch eine fettreiche Ernährung bedingt ist, direkt auf die nächste Generation vererbt wird – und zwar ganz unabhängig von der Schwangerschaft und dem Lebensstil in der Kindheit.

Wer den Blutzucker gut in den Griff bekommt, kann trotz Diabetes ohne größere Beschwerden leben...Fotonachweis: Foto: djd/Wörwag Pharma
Wer den Blutzucker gut in den Griff bekommt, kann trotz Diabetes ohne größere Beschwerden leben...Fotonachweis: Foto: djd/Wörwag Pharma

Wer den Blutzucker gut in den Griff bekommt, kann trotz Diabetes ohne größere Beschwerden leben...Fotonachweis: Foto: djd/Wörwag Pharma
Wer den Blutzucker gut in den Griff bekommt, kann trotz Diabetes ohne größere Beschwerden leben...Fotonachweis: Foto: djd/Wörwag Pharma

Wer den Blutzucker gut in den Griff bekommt, kann trotz Diabetes ohne größere Beschwerden leben...Fotonachweis: Foto: djd/Wörwag Pharma
Wer den Blutzucker gut in den Griff bekommt, kann trotz Diabetes ohne größere Beschwerden leben...Fotonachweis: Foto: djd/Wörwag Pharma


Stillen senkt Diabetes-Gefahr bei Müttern

Der gefürchtete Schwangerschaftsdiabetes kann hingegen nicht nur zu Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt führen. Hinzu kommt ein höheres Risiko für die Frau, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Experten des Kompetenznetzwerks Diabetes mellitus fanden heraus, dass die Mütter diese Gefahr jedoch durch Stillen deutlich senken können – und zwar um mehr als 40 Prozent. Derzeit läuft eine Untersuchung der Ursachen.

Mit Benfotiamin gegen Nervenschäden

Bereits entschlüsselt haben Forscher die komplizierten Mechanismen, welche diabetische Folgeerkrankungen wie die Neuropathie (Nervenschädigung) verursachen. Hinter dieser Erkenntnis stehen renommierte Wissenschaftler wie Professor Michael Brownlee vom New Yorker Albert Einstein College of Medicine. Er trägt innerhalb einer internationalen Forschergruppe Erkenntnisse bei zur Entstehung und Prävention der gefürchteten Folgeerkrankungen des Diabetes an Nerven, Blutgefäßen und wichtigen Organen wie Herz, Hirn, Augen und Nieren. Unter anderem zeigten die Forscher um Brownlee experimentell auf, dass der Wirkstoff Benfotiamin, eine fettlösliche Vorstufe vom Vitamin B1, die drei wichtigsten, bei Zuckerkranken zur Organ-,Nerven- und Blutgefäßschädigung beitragenden Mechanismen komplett normalisieren kann. Der vitaminähnliche Wirkstoff wird insbesondere zur Behandlung der diabetischen Neuropathie angewendet; hier kann er nicht nur der Nervenschädigung entgegenwirken, sondern auch typische Symptome wie Kribbeln, Schmerzen und Taubheit in den Füßen lindern. Benfotiamin ist etwa in milgamma protekt enthalten, das es rezeptfrei in der Apotheke gibt (mehr Informationen finden sich unter www.milgamma.de).

Neue Medikamente helfen bei Fettleber

Insgesamt gilt es, die Medikamente gegen Diabetes weiter zu entwickeln, da nicht jeder Mensch gleich stark von Sport und gesünderer Ernährung profitiert. Eine gute Nachricht ist daher der erfolgreiche Test eines neuen medikamentösen Therapieansatzes zur Behandlung der Fettlebererkrankung, denn sie steht im engen Zusammenhang mit einem Typ 2 Diabetes. Eine klinische Studie, die in Kooperation von Tübinger, Düsseldorfer und Wiener Wissenschaftlern durchgeführt wurde, ergab eine Senkung des Fettgehaltes durch das getestete Medikament.

Ein Diabetes-Risikotest für jeden

Konkret werden wissenschaftliche Erkenntnisse den Menschen auch mithilfe des Deutschen  Diabetes-Risiko-Tests zugänglich gemacht. Er wurde am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) entwickelt und ist viel aussagekräftiger geworden. Durch den Fragebogen kann jeder sein persönliches Risiko abschätzen, in den nächsten fünf Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Außerdem werden individuelle Möglichkeiten vorgestellt, mit denen man vorbeugen und sein Risiko senken kann. Der Test ist unter dzd-ev.de abrufbar.


Weitere Informationen

  • Wer mehr über aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Diabetes wissen möchte, kann auf der Homepage des Bundesforschungsministeriums bmbf.de sowie auf den Seiten des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung dzd-ev.de fündig werden.
  • Studien und Hintergrundinformationen bietet das Kompetenznetz Diabetes mellitus unter kompetenznetz-diabetes-mellitus.net.
  • Neuigkeiten zum Thema Diabetes finden sich auch auf dem Portal des Helmholtz Zentrums München, Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, unter helmholtz-muenchen.de.
  • Weitere Informationen über die diabetische Neuropathie gibt es auf hoerensieaufihrefuesse.de


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